Unser Mitarbeiter Jonas Beste bei der Abdrucknahme für einen angepassten Gehörschutz © Niklas Rausch

Dies ist ein Artikel zur Erklärung – unsere Produkte sind unter diesem Link zu finden.


Die Auswahl des richtigen Gehörschutzes kann eine echte Herausforderung sein. Wir sind bei dieser schwierigen Aufgabe gerne behilflich und stehen unseren Kunden mit mehr als 20-jähriger Erfahrung zur Seite.

Das Ziel dabei ist stets, den Schallpegel zu senken, ohne die höheren Frequenzanteile zu verändern, weil diese sehr wichtig für das akustische Erlebnis sind. Jeder kennt sie, die handelsüblichen Schaumstoffstöpsel, die zwar meist für einen geringeren Schallpegel sorgen, die Höhen aber beinahe vollständig herausfiltern. So entsteht ein dumpfer Klang, der einem das Konzerterlebnis regelrecht vermiesen kann.

Müssen bzw. wollen wir das gesamte Frequenzspektrum hören, sind die gleichen besonderen Gehörschutzstrategien wie bei Musikern auch bei Tontechnikern, Diskothekenmitarbeiter, Security-Personal, Konzert- und Partygängern  gefordert, wenn man gleichzeitig sein Gehörs schützen will und dennoch den Sound genießen und sich ggf. verständigen möchte.

Führen wir einen Gegenstand in unser Ohr ein, verändert dieser zwangsläufig die akustischen Eigenschaften unseres Ohres und sorgt für den sogenannten Okklusionseffekt. Das bedeutet, dass durch das Blockieren des Gehörgangs die Wahrnehmung der über den Kieferknochen geleiteten Schallwellen des eigenen Instruments zunimmt – insbesondere in den niedrigen Frequenzen. Der Okklusionseffekt lässt außerdem die eigene Stimme hohl und laut klingen, ein Ergebnis, das wir auch dann erreichen, wenn wir uns die Ohren zuhalten.

Ist ein Gehörschutz also nicht richtig angepasst oder mit dem falschen Filter ausgestattet, kann es sein, dass er die Wahrnehmung des eigenen Instruments und die Wahrnehmung anderer Musiker verändert.

Pauschale Aussagen lassen sich dennoch kaum treffen, da jedes Instrument seine eigenen Herausforderungen mit sich bringt. So müssen Flötisten mit sehr hohen Spitzenpegeln arbeiten. Außerdem können an dem Ohr, das dem Instrument zugewandt ist, sehr hohe Schallpegel entstehen.

Unter dieser Problematik leiden auch Streicher, Harfenisten, Pianisten, Cembalisten, Dirigenten und Musiklehrer – letztere vor allem deshalb, weil sie beinahe täglich Instrumenten mit hohen Frequenzen ausgesetzt sind.

Bei Holz- und Blechblasinstrumenten erschwert der Okklusionseffekt die Kontrolle über das Instrument, da die Wahrnehmung eine andere ist, als ohne Gehörschutz.

Sänger arbeiten hingegen mit lauten Stimmen, unter denen insbesondere der Sopran Risiken birgt. Außerdem müssen sie oftmals gegen die Instrumente ansingen, weil diese die eigene Stimmwahrnehmung trüben.

Rockmusiker und andere Nutzer elektrisch verstärkter Instrumente, haben im Allgemeinen mit sehr hohen Schallpegeln zu tun. Hier ist eine besonders intensive Beratung nötig, denn im elektrisch verstärkten Bereich können sowohl angepasste Gehörschützer, als auch Standardprodukte oder In-Ear-Monitore die richtige Wahl sein.

In Orchestern verursachen Trompeten und Posaunen eine oftmals sehr laute Schallabstrahlung, die auch andere Musiker treffen kann. So entsteht auch für Musiker mit leiseren Instrumenten eine Gefahr. Ähnlich verhält es sich bei den Musikern, die sich in der Nähe der Pauke oder des Schlagzeugs einer Big Band aufhalten.

Die richtigen Strategien für Musiker zu finden, ist in der Regel relativ leicht, wenn man über das nötige Know-How verfügt. Erleichternd ist zum Beispiel die Tatsache, dass Musiker sich in der Regel keine Gedanken um die Sichtbarkeit ihrer Gehörschützer und In-Ear-Monitore machen müssen. Dadurch bleibt viel Platz im Ohr, der sich sinnvoll nutzen lässt.

Ein erschwerender Faktor ist der Qualitätsanspruch von Musikern und Veranstaltungstechnikern, die keinen bloßen Schutz der Ohren benötigen, sondern auch einen Erhalt der Klangqualität.

Anders verhält es sich, wenn die Tonqualität für den Nutzer keine große Rolle spielt, wie es zum Beispiel bei Mitarbeitern in der Event-Security der Fall ist. Hier reicht meist eine entsprechende Dämpfung, die zwar unerwünschte Schallwellen abschwächt, gleichzeitig aber auch die Kommunikationsfähigkeit erhält, damit es nicht zu Isolationsgefühlen kommt.

Schlimmstenfalls kann der Nutzer sogar so stark abgeschirmt sein, dass er überlebenswichtige Warnsignale verpasst. In diesem Fall sprechen wir von einer Überprotektion. Der Dämpfwert sollte also stets der jeweiligen Situation des Nutzers angepasst sein.

Otoplastiken sind individuell angepasste Gehörschutzstöpsel, die man mit unterschiedlichen Filtern ausstatten kann. Setzt man auf eine flache Dämpfcharakteristik, so wird der Schallpegel im gesamten Frequenzbereich um etwa den gleichen Betrag verringert. Auf diese Weise wird der Schall reduziert, während die Klangqualität erhalten bleibt.

Eine Otoplastik mit flacher Dämpfcharakteristik besteht maßgefertigten Silikongehörschutzstöpsel, der nach einer Abdrucknahme individuell an den Gehörgang seines zukünftigen Besitzers angepasst wird. Anschließend wird er mit einer Bohrung versehen, in die man unterschiedliche Filter einsetzen kann.

Bei Hearsafe haben wir unser eigenes Labor, in dem unser langjähriger Mitarbeiter Markus auch heute noch jede Bestellung von Hand fertigt, auch wenn wir schon längst 3D am Computer gestalten und digital fertigen.

Reich ist mittlerweile die ER-Palette mit den verschiedenen Ausführungsformen Stöpsel, Concha, Concha+, Concha² und einer Vielzahl von Filtereinsätzen. Neu für den musikalischen Einsatz sind unsere Musician Earplugs 2nd Generation – MEP-2 mit der gleichen Kompatibilität zu Filtern und passenden In-Ear-Hörern.