Municipal Waste aus Richmond gehören sicher zu den jüngeren Vertretern des Thrash Metal. Die Themen lauten deshalb passenderweise: Skateboards, Horrorfilme, Bier, Comics, Party und Spaß. Mit „Slime and Punishment“ erscheint am 23. Juni das sechste Studioalbum der US-Amerikaner. Ein Gespräch mit Schlagzeuger Dave Witte.
Hi Dave! Für die Leser, die euch noch nicht kennen: Wie habt ihr euch kennengelernt und wie kam es zur Gründung von Municipal Waste?
Unser Gitarrist Ryan hat die Band im Jahr 2000 gegründet und Tony, unser Sänger, stieß wenig später dazu. Drei Jahre später bin ich nach Richmond gezogen und habe Tony kennengelernt. Die beiden waren damals auf der Suche nach einem Schlagzeuger, also stieg ich ein. Wenig später trat auch Phil der Band bei und spielte Bass. Die zehn Jahre danach waren wir im Grunde nonstop auf Tour. Vor einem Jahr kam mit Nick ein zweiter Gitarrist in die Band und wir nahmen unser aktuelles Album „Slime and Punishment“ auf.
Wie seid ihr auf euren Bandnamen gekommen, der übersetzt so viel bedeutet wie „städtischer Abfall“?
Das ist eine Anspielung auf den ganzen Müll hier in Richmond. Ryan war auf der Suche nach einem Bandnamen, der die dreckige Schattenseite der Stadt einfängt.
Hat die Stadt Richmond euch auch als Musiker beeinflusst?
Ich kann nicht sagen, dass uns die lokale Musik beeinflusst hat. Die talentierten Musiker hier haben uns aber stets vor Augen geführt, wie wichtig harte Arbeit ist. Gwar haben uns mit auf Tour genommen und wir haben sehr schnell sehr viel gelernt. Wir lieben diese Band!
Thrash Metal ist eins der aggressivsten Genres, die es im Metal gibt. Was macht euch wütend?
Wir sind nicht wirklich wütend, sondern wir möchten Spaß haben. Aggressive Musik zu spielen macht zufrieden und ist ein tolles Ventil. Das setzt viel Energie frei und die Verbindung zum Publikum ist so intensiv, wie fast nirgendwo sonst. Auf unseren Konzerten möchte jeder Spaß haben. Das ist es, was wir lieben.
Wie sieht euer Songwriting aus?
Unsere Herangehensweise variiert mitunter stark. Manchmal arbeiten nur einige von uns an vollständigen Songs, während das Finetuning anschließend gemeinsam stattfindet. An anderen Tagen sind wir alle im selben Raum und kümmern uns im Kollektiv um unsere Parts. Diesbezüglich führen viele Wege nach Rom. Außerdem nehmen wir immer Demos auf, damit wir uns die Musik auch als Außenstehende anhören können. Auf diese Weise merken wir, was funktioniert und was nicht.
Ihr seid viel unterwegs. Wie geht ihr mit dem Stress um, dem man auf Tour ausgesetzt ist?
Wir lieben das Touren! Auf der ganzen Welt zu spielen, neue Leute kennenzulernen, großartig zu essen, neue Biersorten auszuprobieren und fremde Kulturen in sich aufzunehmen… Das ist wunderbar. Auf der körperlichen Ebene: Ich habe meist mein Fahrrad dabei, um einen Ausgleich zu schaffen und etwas mehr von den Orten zu sehen, an denen wir spielen.
Euer neues Album trägt den Titel „Slime and Punishment“. Erklärst du uns das genauer?
Wir kämpfen jeden Tag und jede Nacht. Wir spielen jeden Tag, fahren von Ort zu Ort, manchmal ohne Dusche. Man macht dann einfach weiter und bestraft die Welt mit seiner Musik. (lacht) Das ist unser „way of life“. Er hält uns fit, macht uns gelegentlich aber auch wahnsinnig. Wir lieben, was wir tun.
Ihr habt das Album selbst produziert. Würdet ihr das wieder tun?
Definitiv. Das ist die bequemste Art, ein Album aufzunehmen. Wir konnten zu Hause bleiben, hatten unsere normalen Alltagsgegenstände um uns und konnten nachts in unseren eigenen Betten schlafen. Wir arbeiten im Studio sehr gut zusammen. Es war sehr einfach und das Endergebnis ist super geworden.
Die letzte Frage: Wie sähe für euch ein perfektes Jahr 2017 aus?
Das Jahr ist schon perfekt. Das neue Album wird bald veröffentlicht und unsere Welttour hat gerade angefangen. Wir freuen uns riesig darauf, die neuen Songs zu spielen und weltweit alte Freunde zu treffen!
Info: Das neue Municipal-Waste-Album „Slime and Punishment“ erscheint am 23. Juni 2017 über Nuclear Blast Records und kann z.B. hier vorbestellt werden. Den aktuellen Tourplan der Band findet ihr hier.